Bandscheibenvorfall – wie kann gezieltes Training schützen?

Prävention und Therapie: Für eine Aufrichtung des Körpers gilt es vor allem, die verkürzte Hüftbeuger- und Bauchmuskulatur zu entspannen und wieder auf Länge zu trainieren. Eine Basisübung hierfür ist es, die Wirbelsäule maximal nach hinten durchzubiegen, das Becken nach vorn zu bewegen und gleichzeitig das Bein nach hinten zu bringen. Dadurch werden sowohl die Bauchmuskeln als auch die Hüftbeuger gedehnt. Der Oberkörper wird nicht so stark nach vorn gezogen.

Meist konzentriert sich das Training bei Rückenbeschwerden auf die aufrichtende Muskulatur am Rücken. Die Rolle einer entspannten Bauchmuskulatur wird leider oft vernachlässigt.

Nach einem Bandscheibenvorfall führt kein Training der Welt dazu, dass ein ausgetretener Gallertkern auf wundersame Weise wieder zurück in die richtige Position wandert. Aber mit den richtigen Übungen kann man den Körper dabei unterstützen, die Verletzung selbst wieder zu heilen. Schritt für Schritt fängt der Knorpel an, sich zu regenerieren, zu resorbieren, zu vernarben und sich schließlich auch wieder zurückzuziehen.

Das Training sollte die Basis sein, denn ohne an der Beweglichkeit zu arbeiten, werden auch die besten Schmerzmittel langfristig nicht helfen können.  Beim Training sollte im Zusammenhang mit  Rückenbeschwerden immer ein Mix aus Ausdauertraining für ein gesundes Herz-Kreislauf-System als Basis, gezieltes Krafttraining mit Augenmerk auf die aufrichtende Muskulatur und Beweglichkeitsübungen zur Aufarbeitung von Verkürzungen im Bereich von Hüftbeuger und Bauchmuskulatur eine Rolle spielen.  Unter professioneller Anleitung im Fitness-Studio ist das gezielte Training ein zentrales Element – das gilt sowohl für die Prävention als auch für die Therapie nach einem Bandscheibenvorfall.

(Wolf Harwath, bodylife medical 03/2021)

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